„Die Anwohner leiden, leiden und leiden!“
„Die Bahn ist für den Güter- und Personenverkehr zwischen Siegerland und Wittgenstein keine Alternative. Der aktuelle, wochenlange Ausfall der Rothaarbahn bringt das ganze Ausmaß der Misere zum Vorschein!“ Eckehard Hof zeigt sich entsetzt über die Verkehrssituation auf der B508 in diesen Tagen. Nachdem ein Güterzug bei Ferndorf entgleist war, wurde die Bahnstecke gesperrt. Die Folge sei eine abermalige Verschärfung der Verkehrssituation im Ferndorftal, so der Vorsitzende des Vereins Route 57. Morgens, mittags und nachmittags staue sich der Verkehr, Abgase sammelten sich in der Luft und Unfälle, zum Teil mit Kindern, gehörten mittlerweile zum Tagesgeschehen. Eckehard Hof: „Die Anwohner leiden, leiden und leiden. Sie warten händeringend auf Entlastung, bräuchten dringend die Ortsumgehungen. Statt Hilfe erfahren diese Menschen jedoch nur Vertröstungen, wenn es um die Route 57 geht!“
Wie auch immer es passieren konnte, dass ein Güterzug an dieser Stelle entgleisen konnte: Selbst, wenn solche Unfälle und Sperrungen ausblieben, sei die Bahnstrecke zwischen Siegen und Bad Berleburg für die meisten Pendler keine Option. „Wer mit dem Zug von Siegen nach Bad Berleburg fahren will, braucht Nerven wie Drahtseile und muss viel Zeit mitbringen. Wer pünktlich seien Arbeitsplatz erreichen will, hat schon verloren!“, betont Hof. Wie dramatisch die Situation auf der Bahnstrecke sei, zeige sich auch darin, dass sich inzwischen Bahnmitarbeiter öffentlich zu Wort meldeten, weil sie offenkundig „maximal frustriert“ seien und Kunden dazu rieten, auf die Bahn zu verzichten. Die Züge der RB93 seien schon vormittags zu spät und dies ziehe sich den gesamten Tag über durch. Zudem fehle es an Personal. Eine Zeitung berichtet gar darüber, dass Zugausfälle noch nicht einmal kommuniziert würden. Sicherheiten für einen langfristigen planbaren und funktionierenden Güterverkehr werden von der DB Cargo nicht gegeben, schlimmer noch: sogar in Frage gestellt.
Diese „völlig unzumutbare Situation“ auf der Schiene zeige sehr deutlich, wie die Menschen, die Unternehmen und die ganze Region auf die Straße angewiesen seien, erklärt der Route-57-Vorsitzende. Sie würden geradezu auf die Straße gezwungen. „Was das für die Ortsdurchfahrten im Ferndorftal bedeutet, kann man derzeit tagtäglich sehen – ein absolutes Chaos!“ Die gesperrte Verbindung über die L719 zur Siegquelle, die zahlreichen Baustellen auf der B62, die gesperrte Bahnverbindung und die ansonsten notorische Unpünktlichkeit auf der Schiene müssten die Anwohnerfamilien in Kreuztal, Ferndorf, Dahlbruch und Hilchenbach ausbaden. „Wir brauchen jetzt die Route 57 und das dingend. Viel wird über Planungsbeschleunigung gesprochen. Vor Ort kommt davon jedoch überhaupt nichts an!“, hob Eckehard Hof in der jüngsten Mitgliederversammlung des Vereins Route 57 in Erndtebrück hervor.
Auf der Tagesordnung stand hier auch die Wahl des Vorstandes. Vorsitzender bleibt demnach Eckehard Hof. Zum stellvertretenden Vorsitzenden wurde erneut Christoph Schorge gewählt. Als Kassenwart wurden Hans-Peter Langer und als Schriftführer Christof Dickel bestätigt. Albrecht Grimm, Dr. Wieland Klein, Luiza Licina-Bode, Benedikt Büdenbender, Michel Löcker, Holger Saßmannshausen, Thomas Dienst, Peter Müller, Gregor Smeets und Reiner Jung wurden zu Beisitzern bestimmt.