Menschen in Siegerland und Wittgenstein besser verbinden
Eine Initiative von Unternehmen und Arbeitnehmern

Gut zu wissen

Gelegentlich melden sich Kritiker der Route 57 öffentlich zu Wort. Das ist ihr gutes Recht. Problematisch wird es dann, wenn Behauptungen aufgestellt werden, die nicht der Wahrheit entsprechen. Dem möchten wir hier entgegentreten.

Behauptung

Die Region ist gegen die Straßenbaupläne.

Was sagt die Wirklichkeit

Bisher hat niemand eine Befragung aller Siegerländer und Wittgensteiner zu diesem Thema durchgeführt. Der Erfolg der Unterschriftenaktion, bei der sich in kurzer Zeit mehr als 12.000 Menschen für die Route 57 ausgesprochen haben, spricht aber dafür, dass sich sehr viele Menschen für das Projekt einsetzen. Ebenso die einstimmigen oder mit überwältigender Mehrheit getroffenen Beschlüsse der Räte in den anliegenden Kommunen. Die schweigende Mehrheit ist für eine bessere Straßenverbindung zwischen Siegerland und Wittgenstein.

Behauptung

Die Route 57 zerschneidet ökologisch wertvolle Gebiete, die zum Teil durch die FFH-Richtlinie geschützt sind.

Was sagt die Wirklichkeit

Wenn wirklich wichtige Naturschutzbereiche von der Planung betroffen sind, sorgen gesetzlich festgelegte Maßnahmen für einen Ausgleich. Im ungünstigsten Fall kann gegen starken Naturschutz eine Straße unter Umständen eben nicht gebaut werden. Diese Fragen werden intensiv untersucht und abgewogen. Das ist auch gesetzlich vorgeschrieben. Anders ließe sich ein solches Straßenprojekt ohnehin nicht realisieren.

Behauptung

Auf die Unterzeichner wurde in ihren Betrieben Druck ausgeübt.

Was sagt die Wirklichkeit

Wer das behauptet, unterschätzt das Selbstbewusstsein der Beschäftigten und ihrer Betriebsräte enorm. Und dass Betriebsräte Kollegen unter Druck setzen, wäre doch relativ neu.

Behauptung

IHK und DGB bilden eine „unheilige Allianz“.

Was sagt die Wirklichkeit

IHK und Gewerkschaften ziehen immer am selben Strang, wenn es um den Erhalt von Unternehmen und Arbeitsplätzen geht. Jeder hat dabei seine Prioritäten. Im Ergebnis glauben IHK und Gewerkschaften aber, dass eine bessere Verkehrsanbindung für jeden in den Unternehmen einen Vorteil darstellt. Diese Unternehmen stehen im Wettbewerb mit Unternehmen, bei denen die Autobahn „vor der Haustür“ liegt.

Behauptung

Die Route 57 verbraucht enorm viel Landschaft.

Was sagt die Wirklichkeit

Die Route 57 besteht aus mehreren völlig neuen Ortsumgehungen und einen Ausbauabschnitt, ist also keine neue, mehrspurige Autobahntrasse. Allerdings müssen vor Baubeginn noch viele Details geklärt werden. Das bedeutet nicht mehr und nicht weniger als, dass solche Fragen noch nicht endgültig beantwortet werden können. Nur eines steht fest: Gegenüber dem unverhältnismäßig großen Landschaftsverbrauch einer Autobahnverbindung in diesem Bereich wird die Route 57 sehr schonend sein.

Behauptung

Die Deutsche Bahn sollte ihre Anbindung nach Wittgenstein verbessern und die Logistikprobleme der Unternehmen lösen helfen. Kein „Just in Time“ mehr für die Unternehmen.

Was sagt die Wirklichkeit

Das kann die Bahn nicht alleine lösen. Die Logistik zum Beispiel der Autozulieferer sieht in der Regel die Abholung durch eigene Gebietsspediteure vor. Hierfür ist die Bahn nicht flexibel genug. Viele Unternehmen sind auch bei einem verbesserten Bahnanschluss weiter auf Lastwagen angewiesen. Und ohne Lieferungen Just in Time stehen Unternehmen vor dem Aus.

Behauptung

Wirtschaftsinteressen gehen vor Umweltinteressen.

Was sagt die Wirklichkeit

Naturschutz wird zu einem enormen Teil aus Steuermitteln finanziert, die zu einem ebenfalls erheblichen Teil von der Wirtschaft aufgebracht werden. Das ist in unserer Kulturlandschaft von enormer Bedeutung. Siegerländer und Wittgensteiner Unternehmen investieren auch im eigenen Haus erhebliche Summen in Umweltschutzmaßnahmen. Fazit: Die Erkenntnis, dass Wirtschaft nicht ohne Umweltschutz funktioniert, ist in den Betrieben lange angekommen. Deshalb ist auch die ökologische Wirkung einer Route 57 zu überprüfen. Ein reibungsloser Verkehr kann gegenüber einem Dauerstau in den Siegerländer und Wittgensteiner Ortschaften viele Vorteile bieten.

Behauptung

Die Natur im Rothaargebirge wird zerstört.

Was sagt die Wirklichkeit

Auch bei den Straßenbefürwortern weiß man sehr genau, welchen Schatz die Natur im Rothaargebirge darstellt. Es wäre leichtfertig, nicht so zu planen, dass diese Natur weitestgehend erhalten wird. Um es ökonomisch zu formulieren: Am Tourismus hängen ebenfalls viele Arbeitsplätze, die auch ein Anrecht haben, erhalten zu werden.

Behauptung

Wittgenstein benötigt diese Strecke nicht.

Was sagt die Wirklichkeit

In Wittgenstein gibt es Firmen von Weltruf, die in An- und Auslieferung ihrer Produkte auf Präzision setzen. Mit den derzeitigen Straßenverhältnissen ist das schwer genug. Mit der Bahn, die bei weitem nicht flexibel auf die Anforderungen dieser Unternehmen reagieren kann, ist das nicht möglich. Oft bleiben die Unternehmen trotz aller Schwierigkeiten in Wittgenstein, weil sie sich ihren Mitarbeitern und der Region verbunden fühlen. Auch Kliniken und Tourismusbetriebe leben von der Erreichbarkeit ihrer Angebote. Um es mit dem Wittgensteiner Bauunternehmer Bernd Berge zu formulieren: „Wir wollen nicht nur Geld verdienen, sondern auch, dass unsere Mitarbeiter abends rechtzeitig wieder bei ihren Familien sind“.

Behauptung

Die „Eichenpflanzer“ sind ideologisch verbohrt.

Was sagt die Wirklichkeit

Bürger sind heute selbstbewusster als vor vierzig Jahren. Man muss sich einschalten, sich auch wehren, wenn es nötig ist. Man muss vor allem nachfragen, worum es geht, zumal bei einem solch komplexen Thema wie der Route 57. Über die Route 57 setzen wir uns gerne auseinander – aber dann über die aktuellen Tatsachen.

Behauptung

Die Route 57 ist eine „Chimäre“.

Was sagt die Wirklichkeit

Wenn dies so wäre, würde die Stra0enbauvrwaltung nicht mit Hochdruck an diesem Projekt arbeiten. Diese Behauptung verfolgt das Ziel, die zahlreichen Befürworter der Route 57 vor dem Hintergrund der langen Planungsläufe zu entmutigen. Tatsache ist: Die Route 57 ist als Kombination von Ortsumgehungen im Bundesverkehrswegeplan im vordringlichen Bedarf eingeordnet und ist auch Gegenstand des Masterplans Das kann heute keiner prophezeien. Der Planungsstand in Düsseldorf ist aber so, dass es auch sehr viel schneller gehen kann – und genau das will die Initiative Route 57.

Behauptung

Die Route 57 werden wir nicht mehr erleben.

Was sagt die Wirklichkeit

Viele mögen es angesichts jahrzehntelanger Planungen und öffentlicher Diskussionen nicht recht glauben: Aber die Route 57 kommt vermutlich schneller, als gemeinhin gedacht wird. Den Beginn bei den Ortsumgehungen macht die Südumgehung Kreuztal. Bei den übrigen Umgehungen müssen noch einige Untersuchungen und die Linienbestimmung vorgenommen werden. Bis 2030 soll Baurecht für alle Abschnitte geschaffen und mit den meisten Teilmaßnahmen begonnen worden sein.

Behauptung

Die Ortsumgehungen sind Teil einer weitgehend kreuzungsfreien Autostraße, die mittelfristig Teil einer Ost-West-Verbindung werden kann.

Was sagt die Wirklichkeit

Die Überprüfung eines Korridors auf Fernstraßeneignung ist Geschichte. Es geht bei der Route 57 darum, wie die Menschen in Ferndorf, Allenbach, Hilchenbach und Erndtebrück möglichst effektiv geschützt und wie Arbeitsplätze in der Region erhalten werden können. Ziel ist auch, die zukunftsgerechte Erreichbarkeit der Region sicherzustellen.

Behauptung

Hier wird die A4 durch die Hintertür realisiert.

Was sagt die Wirklichkeit

Was hier geplant wird, hat mit A4 oder auch der Ferndorf-Eder-Lahn-Straße (FELS) nichts zu tun. Hier soll eine Kette von Ortsumgehungen entstehen, die den Verkehr entstört und die Anwohner wieder ruhig schlafen lässt und ihnen eine bessere Lebensqualität insgesamt beschert. Damit wird die Verbindung nach Wittgenstein nicht nur schneller, sondern auch weniger umweltbelastend.