Menschen in Siegerland und Wittgenstein besser verbinden
Eine Initiative von Unternehmen und Arbeitnehmern

Neuer Projektbeirat für Route 57 gegründet

Nach der erfolgreichen Verankerung der Ortsumgehungen im Verlauf der BB508/B62 im Bundesverkehrswegeplan geht das Verkehrsprojekt zwischen Kreuztal und Erndtebrück in eine neue Phase.

Die Südumgehung Kreuztal ist bereits absehbar. „Mit der Offenlegung des Planfeststellungsbeschlusses wird nach den Sommerferien gerechnet. Damit ist das Vorhaben zulässig und kann vorbehaltlich rechtlicher Klagen in Bau gehen“, so Hermann-Josef Droege. Der stv. Hauptgeschäftsführer der IHK Siegen betont, dass es nun auch bei den anderen Ortsumgehungen in die konkreten Planungen vor Ort gehe.

Deshalb ist ein einheitlicher Informationsstand zu Bau- und Planungsschritten ebenso erforderlich wie eine größtmögliche Transparenz. Anregungen müssen frühzeitig geäußert und berücksichtigt werden können!“ Ein wichtiges Scharnier wird hier künftig der neu gegründete Projektbeirat „Bündnis für Infrastruktur: Route 57 – jetzt!“ sein.

Der Beirat kam jetzt zu seiner ersten Sitzung bei der SMS Group GmbH in Hilchenbach zusammen. Ihm gehören zahlreiche namhafte Persönlichkeiten aus der Region an, darunter Bundes- und Landtagsabgeordnete, Landrat Andreas Müller, verschiedene Bürgermeister entlang der Route 57, die Rentkammer Wittgenstein, Vertreter der Wirtschaft und der Gewerkschaften, der Umweltverbände, aber etwa auch des Naturparks Sauerland-Rothaargebirge, des Jugendfördervereins Bad Berleburg und des Berufskollegs Wittgenstein.

Beiratsmitglieder informieren ihr Umfeld

„Die 25 Beiratsmitglieder sollen als Botschafter in ihrem jeweiligen Amt oder ihrer besonderen Funktion und in ihren Gremien die Öffentlichkeit über die Planungs-und Baufortschritte informieren. Gleichzeitig sollen sie vor Ort für das Projekt und sein Ziel, Siegerland und Wittgenstein besser zu verbinden, möglichst aktiv werben und Akzeptanz fördern“, betont Droege. Anders als im Verein Route 57 steht hier jedoch nicht die politische Lobbyarbeit im Mittelpunkt, sondern die verfahrensbegleitende Information.

Unterstützt wird der Beirat durch das Ministerium  für Bauen, Wohnen, Städtebau und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen (MBWSV). Stv. Abteilungsleiter Michael Heinze sieht für den Beirat einen klaren Auftrag darin, die Menschen sachgerecht zu informieren und „mit Gerüchten und gezielten Falschaussagen in der Öffentlichkeit aufzuräumen“. „Das Bündnis soll aber auch dazu dienen, frühzeitig Aufmerksamkeit für die Umsetzung des Projektes zu schaffen und Kritik konstruktiv aufzunehmen“, so Heinze weiter. Die Route 57 sei nunmehr das zweite Bündnis für Infrastruktur aus der Region. Mit der Gründung des Beirates orientiere man sich an den guten Erfahrungen beim Masterplan A45, der eine „Blaupause“ für weitere Bündnisse in ganz NRW sei. Die Rahmenbedingungen für die Route 57 seien nie so gut wie heute gewesen. Das Land konzentriere sich auf die Umsetzung so besonders dringlicher Projekte wie dieses.

Ludger Siebert, Leiter der Regionalniederlassung Südwestfalen des Landesbetriebs Straßenbau NRW, machte deutlich, dass für die Arbeiten an diesem Straßenzug ausreichend Fachkräfte zur Verfügung stünden. Es müssten einige Planungen und Untersuchungen erneuert werden. So seien im Rahmen der Vorplanung neue Umweltverträglichkeitsprüfungen durchzuführen. Insgesamt gebe es jedoch gute planerische Vorarbeiten, auf denen aufgebaut werde.

Ziel: Bauen bis 2030

Winfried Behle, Projektleiter Route 57 bei Straßen.NRW, rechnet damit, dass die Südumgehung Kreuztal 2021 in Bau geht. Für die weiteren Abschnitte der Verbindung zwischen Kreuztal und Wittgenstein sollten die Linienbestimmungen, nach Einleitung des entsprechenden Verfahrens, in zwei bis drei Jahren feststehen. Auch die sich anschließenden Planungen benötigten zwei bis drei Jahre. Ziel sei, bis 2030 bauen zu können. Für den Abschnitt zwischen Lützel und Erndtebrück sei beabsichtigt, bereits ab 2021 die B62 dreispurig auszubauen.

Über den Planungs- und Baufortschritt werden die Beiratsmitglieder künftig mittels Dispositionsplanung kontinuierlich informiert. „Das ist für uns ein wichtiges Instrument. Wir erhalten so eine Orientierung, um zu entscheiden, zu welchem Zeitpunkt es sinnvoll ist, die politischen Gremien zu informieren“, begrüßen die Bürgermeister Bernd Fuhrmann (Bad Berleburg) und Henning Gronau (Erndtebrück) das umfassende Informationsangebot. Darüber hinaus soll es eine eigene Öffentlichkeitsarbeit geben, etwa einen Newsletter oder regelmäßige Informationen auf einem Internetportal, die sich an die interessierte Bürgerschaft richten.

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