Route 57 bestes „Gesamtpaket“ für die Standortanbindung!
„Die Herausforderungen für den heimischen Wirtschafts- und Lebensraum werden immer größer. Fachkräfte zu gewinnen, wird zunehmend schwieriger. Auch, weil diese immer größeren Wert auf eine gute verkehrliche Erreichbarkeit legen. Diese Erfahrung machen wir beinahe jeden Tag!“
Eckehard Hof, Vorsitzender des Vereins „Route 57“, erwartet deshalb mehr Tempo für die Ortsumgehungskette zwischen Kreuztal und Schameder. Nach der Offenlegung des Planfeststellungsbeschlusses für die Südumgehung Kreuztal vor fünf Jahren hatte die Straßenbauverwaltung bereits einen Straßendamm bei Ferndorf angelegt. „Das hier inzwischen auf der gesamten Fläche meterhoch das Unkraut wuchert, steht sinnbildlich für den Fortschritt bei der ganzen Route 57! Es geht einfach insgesamt viel zu langsam voran!“
Die Finanzierung sei nicht das Problem, erläuterte der heimische Bundestagsabgeordnete Volkmar Klein in der jüngsten Vorstandssitzung. „Das Projekt ist im vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans verankert, damit finanziell abgesichert und deshalb auch konsequent zu planen. Was die Planung vor allem erschwert, sind die zahlreichen gesetzlich vorgegebenen Umweltprüfungen, Gutachten und Kartierungen. Die überbordende Bürokratie bremst da einfach ungemein“, so Klein. Hier müssten Vereinfachungen herbei.
Niemand könne ihm erzählen, dass die derzeitige Verkehrssituation im Ferndorftal mit den täglichen Staus und der Belastung durch die vielen Fahrzeuge auf Dauer nachhaltiger sei, als die Ortsumgehungskette, betonte Vorstandsmitglied Bernd Weide. „Die Sorgen und Nöte der Anwohner kommen in der öffentlichen Diskussion leider immer wieder zu kurz. Die Frage muss doch erlaubt sein: Warum sollen die Menschen in den Ortslagen ihr Leben lang tagtäglich die hohen Belastungen durch die Durchfahrtssituation für die Allgemeinheit ertragen müssen? Zählt ihr Wunsch nach Lebensqualität weniger?“ Die Region erwarte mit Recht, dass sich hier etwas tut. Erkennbar sei dies aber nicht, ergänzte Ingo Degenhardt und wurde konkret: „Wo bleibt das Planergänzungsverfahren für Kreuztal, damit endlich Baurecht geschaffen wird?“ Auch das Flurbereinigungsverfahren zwischen Lützel und Erndtebrück lasse Fortschritte vermissen. Es könne doch nicht sein, dass ein für die gesamte Region derart wichtiges Infrastrukturprojekt einfach nicht „aus dem Quark komme“, so der stellvertretende Vorsitzende des Vereins Route 57. „Die Menschen wollen, dass ihre Kinder und Enkel gesicherte Lebensperspektiven in der Region vorfinden. Die Route 57 ist hier das beste Gesamtpaket, denn sie ist ökonomisch, ökologisch und sozial!“
Dies gelte es, gerade auch jüngeren Menschen in der Region zu verdeutlichen, um deren Zukunft es gehe, so Eckehard Hof. Hier werde der Verein in den kommenden Monaten verstärkt aktiv werden. „Bei ihnen wie bei uns hat der Klimaschutz einen hohen Stellenwert. Deshalb werden wir auch deutlich machen, wie sehr Umweltaspekte in den Planungen schon heute berücksichtigt werden.“ Bei der Route 57 gehe es um ein wichtigstes strukturpolitisches Anliegen. Mit der kommunalen Neugliederung seien in den siebziger Jahren die beiden Kreise Siegen und Wittgenstein zusammengeschlossen worden, erinnert der Vorsitzende. „Dass man dem noch ein halbes Jahrhundert später nicht mit einer adäquaten, leistungsfähigen Verkehrsanbindung Rechnung getragen hat, ist eine Farce!“