Menschen in Siegerland und Wittgenstein besser verbinden
Eine Initiative von Unternehmen und Arbeitnehmern

Sicherheit nicht gewährleistet – Route 57 beschleunigen!

Die bestehende Verkehrsanbindung der Wittgensteiner Kommunen an das Siegerland ist längst nicht sicher. Davon zeigt sich der Verein Route 57 überzeugt.

Immer wieder kommt es zu schweren Unfällen, bei denen Menschen Schaden nehmen. Regelmäßig verursachten Bergungsarbeiten dabei Einschränkungen im Verkehrsfluss. Auch in diesem Winter hat sich, auch beim nochmaligen heftigen Schneefall dieser Tage, gezeigt, dass hier bei „Wind und Wetter“ Verkehrsteilnehmer Gefahren ausgesetzt sind – insbesondere im Bereich der Kronprinzeneiche und auf der B62. Erst vor wenigen Wochen schleudert ein Lkw zwischen Lützel und Altenteich in die Schrankenanlage und die Leitplanke des dortigen Bahnübergangs. Diesel und weitere Betriebsstoffe laufen aus. „Der ausgelaufene Kraftstoff konnte aufgrund der widrigen Witterung erst Tage später ausgebaggert werden. Dann musste die B62 in diesem Bereich wieder einseitig gesperrt werden, was zu neuen Verzögerungen auf der Strecke führte“, erläutert der Vorsitzende des Vereins Route 57, Eckehard Hof. Die Überfahrt über die Gleise verläuft hier über eine extrem enge Kurvenfolge bei einer Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h. „Selbst bei niedrigem Tempo ist es für tonnenschwere Sattelschlepper kaum möglich, das Fahrzeug ‚zu halten‘, wenn es bei Schnee- und Eisglätte erst einmal rutscht.“ Die Entschärfung dieses Abschnittes sei dringend notwendig, lasse aber weiter auf sich warten.

Unfälle, auch solche mit Personenschaden, sind auf dieser Strecke längst keine Seltenheit. Das gilt auch für einen weiteren exponierten Bereich: Den Abzweig von der B62 in das Gewerbegebiet „Im Grünewald“ in Erndtebrück. Der Verkehr in und aus dem Gewerbegebiet wird hier über die unmittelbar an der B62 verlaufenden Gleise der Rothaarbahn geführt. Die Sicht ist eingeschränkt, höchste Aufmerksamkeit geboten. Beispiele, wie das der im November 2021 schwerverletzten Pkw-Fahrerin, die von Erndtebrück Richtung Kronprinzeneiche fuhr und von einem Pkw-Fahrer beim Linksabbiegen aus der Straße „Im Grünewald“ übersehen wurde, gibt es viele. Bei den Unternehmen im Gewerbegebiet sind hunderte Mitarbeiter beschäftigt, die mit dem Pkw zur Arbeit gelangen. „Es ist nur eine Frage der Zeit, bis es an dieser Stelle wieder zu einem schweren Unfall kommt. Seit Jahren drängen wir auf eine Entschärfung der Situation, um zu verhindern, dass weitere Menschen zu Schaden kommen. Der Ausbau des Bahnübergangs ist jedoch bis heute nicht erfolgt“, verdeutlicht Christoph Schorge, stv. Vorsitzender von Route 57 e.V.

Der Streckenabschnitt zwischen Lützel und Erndtebrück ist ein wichtiger Teil der Route 57 und auch vor diesem Hintergrund längst überfällig. Der Verein drängt auf einen „zukunftsgerechten“ Ausbau. Dazu gehört, die Kurven zu begradigen. Außerdem soll die Strecke zwischen Lützel und Erndtebrück in zwei Abschnitten mit einer zusätzlichen Fahrspur, die ein sicheres Überholen erlaubt, dreispurig werden. Schließlich müsse auch der Bahnübergang bei Altenteich endlich beseitigt werden, fordert der stv. Vereinsvorsitzende Ingo Degenhardt. Die Bahnstrecke soll in Zukunft mittels eines Brückenbauwerks gekreuzt werden. „Dies und die längst überfällige Entschärfung der Situation am Abzweig ‚Im Grünewald‘ würde die Verkehrssicherheit in diesem Bereich erheblich verbessern. Degenhardt sieht auch die Deutsche Bahn in der Pflicht: Sie sei gefordert, sich hier so beweglich wie möglich zu zeigen und zu einer schnelleren Umsetzung der Maßnahmen beizutragen.

Welche Auswirkungen immer wieder Unfälle auch im Ferndorftal haben, zeigt das Beispiel einer schwer verunglückten Fahrerin vor wenigen Wochen. Ihr Fahrzeug überschlug sich. Verschiedene Feuerwehreinheiten kamen zum Einsatz. Mitten im Berufsverkehr musste die B508 für länger als eine Stunde gesperrt werden. Es kam zu erheblichen Rückstaus in beide Fahrtrichtungen. „Die Beispiele zeigen, wie wichtig eine beschleunigte Umsetzung der Route 57 und ihrer einzelnen Bauabschnitte ist. Es kann nicht sein, dass sich Planungen über Jahrzehnte hinziehen, wenn es um Leib und Leben von Verkehrsteilnehmern geht!“, fasst Eckehard Hof zusammen. Bild: Kristián Ivančo (pixabay)

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